RoboCup German Open 2025 – Warum Roboterfußball mehr als nur ein Spiel ist

Wenn man sagt, dass Roboter Fußball spielen, klingt das erst mal wie ein überspitzter Witz. Für uns bei B-Human ist es Alltag - und für viele Schülerinnen und Studierende der Einstieg in die Welt der Künstlichen Intelligenz. Die RoboCup German Open 2025 in Nürnberg haben erneut gezeigt wie viel Begeisterung, Technik und Teamwork in einem scheinbar „nerdigen“ Wettbewerb stecken.

🤖 Was ist der RoboCup eigentlich?

Der RoboCup ist ein internationaler Wettbewerb, bei dem autonome Roboter gegeneinander antreten - ohne Fernsteuerung, ohne vorgegebene Abläufe.

Das Ziel: eine Plattform schaffen, auf der Robotik und KI im Wettkampf getestet und weiterentwickelt werden.

Die RoboCup German Open gelten als eines der wichtigsten Events im Bezug auf Künstliche Intelligenz und Robotik in Europa. Vom 12.-16.03.2025 waren über 1.000 Teilnehmende aus 12 Nationen dabei und konnten sich in verschiedenen Disziplinen wie Roboterfußball, Rettungsrobotik, industrieller Robotik und Service-Robotik messen.

⚽ Mein Team: B-Human

Ich studiere Informatik an der Uni Bremen und bin Teil von B-Human. B-Human ist das Roboterfußballteam der Universität Bremen und dem Deutschen Forschungszentrums für Künstliche Intelligenz (DFKI). Wir treten in der Standard Platform League (SPL) mit dem NAO-Roboter des französischen Herstellers Aldebaran Robotics an. Dieser kann vollkommen autonom auf dem Fußballfeld agieren. Die einzelnen Entscheidungen werden mittels unserer Software selbst vom Roboter bestimmt. So kann dieser Bälle, Linien und die Spieler auf dem Feld wahrnehmen, Pässe spielen und Tore schießen.

Bei den German Open 2025 haben wir alle Spiele, mit einer Bilanz von 73:0 Toren gewonnen. Das Finale gegen die HULKs aus Hamburg ging 9:0 für uns aus. Das klingt übertrieben, ist aber das Ergebnis von tausenden Stunden Code, Tests und Teamarbeit.

🧠 Worum es wirklich geht

Klar, ein funktionierender Roboter ist cool. Aber was dahinter steckt, ist viel spannender:

  • Bildverarbeitung: Wo ist der Ball, wo sind die Mitspieler, wo sind die Gegner, wo ist das Feld?
  • Verhalten: Was ist in dieser Spielsituation sinnvoll?
  • Teamkoordination: Wer übernimmt welchen Part?
  • Robuste Software: Was tun, wenn der Roboter mal „vergisst“, wo er ist?

All das sind Themen, die auch außerhalb des Spielfelds relevant sind - in der Industrie, in der Forschung und im Alltag.

💡 Für viele der erste Kontakt mit KI

Besonders spannend sind die Junior-Wettbewerbe: Schüler*innen bauen eigene Roboter, lösen Aufgaben in Rettungsszenarien oder auf verschiedenen Parkours. Für viele ist das der erste direkte Kontakt mit Informatik, Technik und Künstlicher Intelligenz. Genau darin die Stärke des RoboCup: Er motiviert, inspiriert und macht diese sonst sehr abstrakten Techniken für alle Menschen greifbar.

🌍 Warum das wichtig ist

In einer Zeit, in der über KI oft abstrakt oder kritisch gesprochen wird, ist der RoboCup ein Gegenentwurf: Hier wird KI mit Verantwortung entwickelt. Die Teilnehmenden sind nicht einfach passive Techniknutzer, sondern aktive Entwickler. Das ist gerade für die jungen Generation ein extrem wichtiges Signal. DU kannst Künstliche Intelligenz und Informatik selber erleben und gestalten.

📚 Was ich persönlich mitnehme

Für mich als Student ist der RoboCup mehr als nur ein Uniprojekt. Ich lerne hier Dinge, die in keinem Skript stehen: Wie man im Team arbeitet. Wie man mit Fehlern umgeht. Wie man komplexe Systeme versteht und am Ende ein weiteres Mal den Titel gewinnen kann 😜

Unabhängig von Ergebnissen ist die Atmosphäre vor Ort unglaublich entspannend und man spürt regelrecht die Freude und die Begeisterung mit denen die Entwickler*innen an ihren Projekten arbeiten.